Hermann Lammers Meyer  -
THE GOOD OLD DAYS  - The HILLTOP SESSIONS DK 2004-16

cdgoodCountry Music ist, wie so Vieles andere, eine schnelllebige Angelegenheit geworden. Seit einigen Jahren prasseln neuen Namen und Gesichter in immer kürzeren Abständen auf uns nieder, man kann und will sie sich gar nicht mehr alle merken. Noch dazu, wenn die meisten Stimmen und ihre Aufnahmen sich kaum noch voneinander unterscheiden. Viele dieser Neulinge sind ebenso schnell wieder von der Bildfläche verschwunden wie sie gekommen sind. Es herrscht ein enormer Verschleiß an Künstlern, die Country Music geht zu verschwenderisch mit Talent um. Die Vermarktungsstrategen scheinen mir einfallslos oder in dem Glauben zu sein, der Kunde werde es nicht merken. Wenn es der Country Industrie in den USA schlechter geht, dann ist diese Einfallslosigkeit sicher auch ein Grund. Dieser Musik fehlen Typen, ihr fehlen Stimmen und ein Sound, an dem man einen Interpreten sofort erkennt. Es fehlen Persönlichkeiten, die man sich frei entfalten lässt.

Doch warum in der Ferne schweifen, wenn man einen Puristen reinsten Wassers vor der eigenen Haustür weiß? HERMANN LAMMERS MEYER zieht seit Jahren „sein Ding“ durch. Mit allen Konsequenzen, die sicher nicht immer erfreulich sind. Er macht es den Amerikanern vor, indem er die Country Music singt, die in den 50ern, 60ern und auch noch in den 70ern angesagt war. Schnörkellos, den Text in den Mittelpunkt stellend, eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert, typische sauber und gefühlvoll gespielte Instrumente. Ich kenne eine Reihe von Menschen, die durchaus traurig darüber sind, dass man diese Art der Country Music, ihre traditionelle Variante, heute so selten hört. Und dann seine „Recitations“! Gesprochene Texte mit Musikuntermalung. Ein in der Country Music beliebtes Genre mit Tradition. Ich selbst habe große Meister der Recitations wie Tex Williams, Red Sovine, Tex Ritter noch live erleben können. HLM pflegt diese Tradition, er kann das wie kein anderer in Europa. Er wagt sich damit auf einen schmalen Grad zwischen Kitsch und Kunst.

Das ist aber nicht alles – dieser ebenso ideenreiche wie konsequente, stets freundliche Barde aus Aschendorf im Emsland hat sein „Country-Herz“ besonders auf Texas ausgerichtet und damit auch eine „Herzkammer“ für Honky Tonk Music reserviert. Kneipensongs würde man hierzulande zu den Liedern sagen, in denen es um gebrochene oder glückliche Herzen, um Alkohol und Ladies geht, um Liebeskummer oder soziale Probleme aber auch einfach nur um Spaß und das Loslassen vom Alltag .

Country Music a la Hermann Lammers Meyer, das sind auch einfühlsame, melancholische, Balladen. Da hinterfragt er schon einmal, ob es denn alles richtig ist, wie man es heutzutage macht. Mal taucht er in das Milieu der Helden der Landstrasse ein, um dann mit unüberhörbarem Augenzwinkern eine skurile Moritat aus dem so anstrengenden wie abwechslungsreichen Musikerdasein einzustreuen.

Was ich besonders an ihm schätze ist die Fähigkeit, aus den Annalen der Country Music die genau auf ihn zugeschnittenen Songs zu finden, die die „alten Hasen“ gern mal wieder hören und auch „Country Greenhörner“ sofort annehmen. Dabei traut er sich sogar an Bee Gees Titel heran wie „Don´t Forget To Remember Me“, arrangiert ihn so um, dass er zu seinem eigenen Song wird. Das gelingt ihm auch deshalb so gut, weil er ein cleverer Songschreiber ist. Geschickt streut er in seine Alben eigene Stücke ein, die sich nahtlos in das Gesamtbild einpassen. Würde man es nicht besser wissen, die meisten seiner Songs könnten auch von einem amerikanischen Autoren stammen.

Hermann Lammers Meyer lebt Country Music seit er sie in jungen Jahren zu praktizieren begann. Er hat nicht nur in Europa einen klangvollen Namen in der Country Szene, man schätzt ihn auch in den USA als einen kompromisslosen Verfechter traditioneller Country Music. Deshalb bereitet es auch keinerlei Probleme, für den einen oder anderen Song einen Partner ins Studio zu holen. Diesmal sind es sein Kumpel Johnny Bush, die beiden amerikanischen Stilistinnen Sandy Posey und Lois Johnson sowie Michelle und Annie B.

All das ist Country Music – das Schöne dabei ist, man findet genau das bei „Herman the German“. Auf seinem neuen Album beispielsweise, das den Titel „The Good Old Days“ erhalten hat. 17 Songs, die genau dort vor den Toren Nashville´s aufgenommen wurden, wo in der klassischen Phase der Country Music zahlreiche Hits entstanden. Da HLM keine halben Sachen macht, wartete er solange bis er möglichst viele Musiker im Studio versammeln konnte, die schon für den Original-Sound sorgten. Die Buddy Emmons, Pete Wade, Jimmy Capps, Buddy Spicher und dazu die etwas jüngere Generation wie Gene Chrisman, Mike Leech, David Smith, Gordon Mote und als Chorstimmen The Callaways.

Die Arbeit im Studio hat allen Spaß gemacht, das kann man nicht überhören. Es war für alle mal etwas anderes als das, was heutzutage in und um Nashville in den Studios angesagt ist. Sicher ist auch dieses Album keines, das die Charts sprengen wird. Bei Hermann Lammers Meyer weiß man dafür genau, was einen erwartet – die Erwartungen werden auch bei den „Hilltop Sessions“ voll erfüllt. Eine stimmungsvolle, unterhaltsame CD mit dem ganz persönlichen Touch eines Künstlers, der voll in „seiner“ Musik aufgeht.

Manfred Vogel


Artist: Hermann Lammers Meyer
Title: The Good Old Days
Label: Desert Kid records
By: Lars Thell
3,5 hats (5 hats is the best you can get!)
 
Hermann from Germany is very productive in the studio. He has released 5-6 records over the last years. All are good and worth having. He mixes own songs with some covers that has been hits for others. Hermann is a talented songwriter and on this CD (as on the previous releases) the best songs are the ones he´s written himself. He always have some guestartists with him and this time they are Annie B, Sandy Posey, Lois Johnson and Johnny Bush who duet with Hermann. This is traditional country in Texasstyle. The songs I like the best among the 17 songs are "Barstool Paradise", "Keep Your Promise Willie Thomas", "I Just Came To Get My Baby Out Of Here", "The Drink", "Highway Heroes", "I´d Rather Be" and "What´s Wrong With The Way That We´re Doing It Now?". Please look at his website www.hermannlammersmeyer.de where you can buy his records.
 


Hermann Lammers Meyer --
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The Good Old Days
Label: Desert Kid Records
Album Review by Cheryl Harvey Hill

In America we call it honky tonk music; in Germany they call it “Kneipensongs.” Hermann Lammers Meyer of Aschendorf, Germany doesn't care what you call it as long as you let him sing it. For almost as long as he can remember he has been introducing new fans, and pleasing old ones, to traditional country music in Europe . What makes him unique is that he has often recorded and performed in Texas and/or Nashville as well. Some of his albums are in German, some are in English and some are both -- but all are wonderful or as they would say in German, wunderbar. The handsome Mr. Meyer is like really good homemade schnaps; very smooth and very traditional.

I lived in Germany for six years and I saw many German bands perform at various fests that billed themselves as "American country" bands. Some of them were quite good but they often sang the songs in English using phonetic cue cards and since they had no idea what most of the lyrics actually meant it was difficult for them to put a lot of feeling into the songs. But Meyer is different. He not only understands English, he writes songs in English and he has actually recorded with some of his musical heroes; Willie Nelson, Johnny Bush, David Frizzell, Billy Walker and others.

Meyer is among the most played European country singers on the international Country Radio Airplay charts. His career has spanned three decades and he has won numerous awards over the years; among them is the European Country Music Association Artist of the Year, Singer of the Year and The Last Country Song was named Album of The Year in 1997. While recording his I'd Like To Live It Again CD in Nashville he was privileged, and fortunate, to have well-known session players Buddy Emmons join him on steel, Pete Wade on guitar, Buddy Spicher on fiddle and "Pig" Robbins on piano. Meyer says it was an honor to be able to record with musicians that had been some of his childhood music heroes.

Two songs from The Good Ole Days album, "Games People Play," a duet with Nashville singer Sandy Posey, and "Don't Forget To Remember," which became his fourth number one hit in a row, received international radio airplay and become hits for Meyer on the European Independent Country Radio Charts EMS from England. Meyer showcases his songwriting skills on the title tune, as well as on "The Drink," "Barstool Paradise," "Highway Heroes," "No, I'm Not Leaving," and he co-wrote on "Southern Comfort." He also includes some great tunes written by Hank Snow, Faron Young, Hank Thompson and a pleasing rendition of the old Bee Gees tune, "Don't Forget To Remember." I also liked his version of Randy Vanwarmer's "Just When I Needed You Most."

Meyer traveled back to Nashville to record this latest album and I'd say it was worth the trip. The end result is seventeen tunes that really are reminiscent of The Good Ole Days when country music was really country; with simple lyrics, great vocal harmony and lots of marvelous pedal steel.

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Stand der Aktualisierung : Samstag, 10. September 2016