knochenCountry bis auf die Knochen

Emsland-Hillbillies Chef Hermann Lammers Meyer feiert runden Geburtstag

In diesem Jahr bekam er den Deutschen Countrypreis, jetzt feierte er seinen 60.: Hermann Lammers Meyer. Privat-Foto

Aschendorf (eb) – Im beschaulichen Aschendorf wurde in diesen Tagen kräftig gefeiert. Hermann Lammers Meyer (HLM) ist runde 60 Jahre alt geworden.

Das Urgestein der deutschen Country Music hat allen Grund zu einer zünftigen Fete, für die sind die Emsländer ohnehin bekannt. Wie lange er eigentlich schon Musiker ist, lässt sich so genau nicht mehr feststellen, mit seinen „Emsland Hillbillies” jedenfalls ist HLM fast 40 Jahre unterwegs.

Der Sohn eines Binnenschiffers wurde in früher Jugend durch den Radiosender AFN Bremerhaven und die im Emsland stationierten amerikanischen Soldaten mit Country Music infiziert. Die Musik faszinierte ihn so sehr, dass er sich daran machte, sie selbst zu spielen und zu singen.

Country Music entwickelte sich zu der Leidenschaft, die sein Leben dominieren sollte. Eine Musik, die es immer schwer hatte in Deutschland, von der alleine hierzulande nur wenige Künstler existieren können. HLM hat es geschafft, ein unverzichtbares Element der einheimischen Country-Szene zu werden. Er hat sich nie entmutigen lassen, auch wenn sich die Zeiten manchmal als ganz schön hart erwiesen. Wichtig war und ist ihm vor allem die Familie. Wenn deren Existenz nicht durch die Musik zu sichern war, dann eben mit anderen Jobs. Eine seiner Stärken ist es, kreativ zu sein, nicht nur als Künstler.

Gern bezeichne ich ihn als einen „Survivor”, als einen Überlebenden. Allen Trends und Widrigkeiten zum Trotz hat er immer sein Ding durchgezogen. Mit den „Emsland Hillbillies“ ist er der „Teamplayer”, da wird alles an Country Music gespielt, was dem jeweiligen Publikum gefüllt. Als Solist erarbeitete er sich einen europaweiten Ruf als Ikone der traditionellen Honky Tonk Country Music. Längst haben ihn die amerikanischen Kollegen in Nashville, Austin und überall dort, wo man Country Music mit „heart and soul” mag, in ihre Familie aufgenommen als einen von ihnen. Als Sänger, als Songschreiber und als Musiker. Wenn er den Mund aufmacht, kommt da Musik im Stile der Ernest Tubb, Lefty Frizzell, Willie Nelson oder Ray Price heraus. HLM ist ganz einfach „Country bis auf die Knochen”. Genau diese Musik präsentiert er seit vielen Jahren auf seinen Alben ebenso wie live. Mir hat er einmal verraten: „Ich kann als Musiker gar nicht anders, ich liebe Fiddle, Steel Guitar und Honky Tonks.”

Als einer der ersten deutschen Country-Künstler war er im „Musikantenstadl” zu Gast. Auf besonderen Wunsch von Karl Moik, nicht mit Volksmusik sondern mit genau der Musik, die er immer macht und für die er steht. HLM wurde mit diversen Auszeichnungen geehrt, in Deutschland und anderen Ländern. „Seine” Country Music brachte ihn weit in die Welt, von Skandinavien über Lettland, die USA bis nach Neuseeland. Mit Auftritten beim legendären „Midnite Jamboree” im Ernest Tubb
Record Shop von Nashville hat man ihn praktisch geadelt. Eine ganze Reihe von Stars bis hin zu Norma Jean, Johnny Bush und Willie Nelson haben sich als seine Duett-Partner zur Verfügung gestellt. Und dennoch, als das Highlight bezeichnet er die Geburt seines inzwischen erwachsenen Sohnes. Das kennzeichnet den Künstler und vor allem den Menschen Hermann Lammers Meyer: offen, ehrlich, geradeheraus, einfühlsam, ideenreich, ausdauernd, kommunikativ, hilfsbereit usw.

Auch nach 40 Jahren brennt in ihm das gleiche Feuer, hat seine Leidenschaft für Country Music nicht nachgelassen. Wie er mir versicherte, denkt er nicht ans Rentnerdasein und wird – wenn er wie bisher von ernsthaften Wehwehchen verschont bleibt, munter weitermachen. „Ich habe das Gefühl, der letzte Song von mir ist noch nicht geschrieben und gesungen. Ich denke sogar, dass der beste Song noch in mir steckt”, meint er augenzwinkernd.

(aus: www.country.de)

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Stand der Aktualisierung : Samstag, 10. September 2016